Chinesische Diätetik – Ernährung nach den 5 Elementen
Seit mehr als 3000 Jahren bedient sich die traditionelle chinesische Medizin (TCM) eines ganzheitlichen Ernährungssystems, um die Gesundheit des Menschen zu erhalten und bereits eingetretene Störungen im Organismus zu beheben. Das chinesische Denken über Ernährung beruht auf der Vorstellung, dass Nahrung nur dann von guter Qualität ist, wenn sie verwertet werden kann.
Die Ernährungslehre spielt in der TCM eine essenzielle Rolle, weil sie ein einfaches Mittel ist, mit dem der Patient alleine zur Genesung beitragen kann. In der TCM geht man schließlich hierdurch aus, dass Nahrungsmittel eine die Betriebsenergie betreffende Heilwirkung haben. Das nennt sich, Mahlzeiten und Getränken werden neben den Nährwerten wie Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißgehalt genauso ausführliche vegetative Wirkungen zugeschrieben.
So kann beispielsweise eine Chilischote schweißtreibend und ein Joghurt kühlend arbeiten. Außerdem können Nahrungsmittel die Lebensenergie Qi heben oder verringern und in der Tiefe oder an der Oberfläche funktionieren. Verantwortlich für die Wirkung sind die Geschmacksrichtungen, der Geruch, den Farbton, Temperatur und Konsistenz der Lebensmittel. So arbeiten etwa die verschiedenen Geschmacksrichtungen auf verschiedenartige Organe: Bitteres stimuliert das Herz, Saures die Leber, Scharfes die Lunge, Salziges die Nieren, Süßes die Milz und die Bauchspeicheldrüse.
Die Heilwirkung von Nahrungsmitteln wird ebenso anhand die Zubereitung beeinflusst. Ein gedünstetes Gemüse wirkt exemplarisch weniger wärmend auf den menschlichen Körper als ein im Backofen gebackenes. Wichtig ist gleichermaßen, dass Lebensmittel verzehrt werden, die in der betreffenden Jahreszeit geerntet werden, bspw. Spargel im Frühling und Kohlgemüse in der herbstlichen Jahreszeit und Winter. Weiterhin sollte das Essen turnusmäßig, zu definierten Zeiträumen, in Entspannung und ohne Ablenkung eingenommen werden.
Die Chinesische Diätetik begegnet Krankheiten mit Gaumenfreuden. Exotische Zutaten werden nicht benötigt, um sich nach der fernöstlichen Tradition zu ernähren. Auch mit heimischen Lebensmitteln kann Essen zur Therapie werden und etwa eine Akupunkturbehandlung ergänzen.