Zungendiagnose
Die Zungendiagnostik ist neben der ausführlichen Anamnese sowie der Pulsdiagnose ein wichtiger Baustein in der Diagnose von Funktionsstörungen und Erkrankungen in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bei der Betrachtung der Zunge in der chinesischen Zungendiagnostik werden vor allem folgende vier Parameter untersucht:
- Größe der Zunge: Die Größe der Zunge – in Relation zur Mundhöhle – soll Auskunft über den Gesamtzustand der Körperstruktur geben können.
- Farbe des Zungenkörpers: Hier soll die Zunge in besonderer Weise einen Blick auf den Durchblutungszustand des Körperinneren, also auf den Zustand des xue, erlauben können.
- Farbe und Beschaffenheit des Belags: Hier sollen sich vor allem Prozesse, die sich an der Körperoberfläche abspielen, zeigen.
- Topologische Besonderheiten der Zunge: In Anlehnung an eine Körperrepräsentation auf der Zunge soll sich durch besondere Veränderungen Aufschluss über den Zustand einzelner Funktionskreise gewinnen lassen können.
Pulsdiagnose
Die Pulsdiagnose ist eine diagnostische Methode in der traditionellen chinesischen Medizin. Die TCM kennt im Unterschied zur wissenschaftlichen Medizin verschiedene Qualitäten des menschlichen Pulses an verschiedenen Körperstellen. Heilpraktiker überprüfen bei der Pulsdiagnose die Doshas (Lebensenergien) des Patienten und ermitteln vorliegende „Störungen“. Mehr als die anderen Teile der chinesischen Diagnostik ist die Pulsdiagnostik ein subjektives Diagnoseverfahren und erfordert Erfahrung. Die Tastung findet in größter Ruhe und Konzentration statt. Die durchschnittliche Dauer der Pulstastung beträgt ca. 10 Minuten, kann sich jedoch über 30 Minuten hinziehen.
In der TCM werden üblicherweise 28 pathologische Pulse unterschieden. Sie unterscheiden sich unter anderem in schnell/langsam, oberflächlich/tief sowie nach Länge und Form der Pulswelle.